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Buchrezension: Reiten ohne Sattel und Zaumzeug von Karin Tillisch

Rezension

Karin Tillisch arbeitet seit mehr als 10 Jahren als Fachjournalistin und Fotografin der Pferdewelt. In Ihrem Buch: “Reiten ohne Sattel und Zaumzeug” beschreibt sie das von Ihr entwickelte PEGASUS-Prinzip, welches auf einer starke Vertrauensbasis zwischen Mensch und Pferd basiert. Sie führt den Leser Schritt für Schritt an das zwanglose Reiten ohne Sattel und Zaumzeug heran und geht dabei vor allem auch auf relevante Sicherheitsaspekte ein.

Im ersten Kapitel erzählt die Autorin von ihren eigenen Erfahrungen mit ihrem Wallach Shadow. Sie erklärt dabei vor allem, wie sie auf der Grundlage einer starken Vertrauensbasis die Probleme mit einem zunächst schwer händelbaren Pferd in den Griff bekam und schließlich zum Reiten ohne Hilfsmittel kommt. In diesem Kapitel geht die Autorin bereits eingehend auf die Sicherheitsaspekte ein. Auf einigen Bildern ist sie mit Ihrem Pferd im Gelände zu sehen, dabei häufig mit nicht mehr als einen Halsring oder ein Stöckchen. Sie rät davon eingehend ab, dies leichtsinnig auszuprobieren und empfiehlt das Üben in einer gesicherten Umgebung. Anschließend geht sie auf die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände ein, welche in der Umstellung verwendet werden können. Karin Tillisch empfiehlt eine sanfte Umstellung von Trense, auf Sidepull, Halsring und später ganz ohne. Sie erläutert jeden Zaum sehr ausführlich und geht auch auf Qualitätsmerkmale und den richtigen Sitz ein. Sie gibt dabei auch kostengünstige Alternativen an, wie die Verwendung eines Knotenhalfters mit Ringen oder selbst-gefertigte Halsringe aus Yachtschot.

Das zweite Kapitel erklärt ausführlich die anfänglichen Voraussetzungen und erste Schritte der Umstellung auf das gebisslose Reiten.  Hierbei wird vor allem das Neckreining, also die einhändige Zügelführung bekannt aus der Westernreitweise, sehr anschaulich erklärt. Sei empfiehlt bei der Umstellung zunächst zwei Zäume, eine Trense mit  Gebiss und ein Knotenhalfter zu verwenden und mit zwei Zügeln zu reiten. Der Vorteil besteht vor allem in der Sicherheit und in der schonenden Gewöhnung an die neue Hilfegebung. Es werden nun viele Übungen erklärt, die sich nun immer mehr von der Einwirkung via Trense entfernen. Dabei werden die einzelnen Schritte stehts anschaulich und mit kreativen Übungen vermittelt.

Das nächste Kapitel geht vor allem auf das Reiten ohne Sattel ein. Dabei wird nach dem gleichen Prinzip Schritt für Schritt vorgegangen. Die Autorin empfiehlt dabei zunächst mit einem Pad und erstmal wieder mit der Trense zu Reiten. Danach entfernt man wieder Übung für Übung die Einwirkung. Am Ende des Kapitels reitet man ohne jegliche Hilfsmittel.

Karin Tillisch verdeutlicht in diesem Buch, dass es auch anders geht. Sie zeigt auf Ihren Bildern Lektionen der hohen Schule, ohne jegliche Zäumung. Sie beschreibt jede Übung Schritt für Schritt und beachtet dabei stehts relevante Sicherheitsaspekte. So empfiehlt sie auch ausdrücklich die Arbeit mit einer zweiten Person. Sie zeigt auch, dass eine Grundharmonie zwischen Pferd und Reiter die Basis für jede Arbeit darstellt und dass sich durch ein starkes Vertrauensverhältnis alles erreichen lässt, gewaltfrei.

Von mir gibt es ganz klar eine Kaufempfehlung. Das Buch eignet sich hervorragend für den Umstieg auf das gebisslose Reiten, sowie zur Inspiration der gewaltfreien Arbeit auf dem Reitplatz.

Originaltitel:Reiten ohne Satten und Zaumzeug – Über Trauen und Vertrauen
Verlag: CADMOS Verlag GmbH
Ort: Brunsbek
Jahr:2006
ISBN: 3 – 86127 – 550 – 3
Autor:Karin Tillisch